A.D.Le.R. - Automatisiertes Detektions-, Melde- und Leitsystem für Rettungskräfte
Rettungskette neu denken
Über A.D.Le.R.
Einen Notruf schnell und erfolgreich abzusetzen, ist der erste Schritt der Rettungskette und damit essenziell für die Rettung von Leben und den Schutz von Sachwerten. Eine automatische Erkennung und Meldung von Bränden und Notfällen könnte hier das Sicherheitsniveau deutlich erhöhen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Behinderung oder Menschen höheren Alters, die im Notfall ggf. nicht mehr in der Lage sind, selbst zum Telefon zu greifen. Das Projekt ADLeR (Automatisiertes Detektions-, Melde-, und Leitsystem für Rettungskräfte – Rettungskette neu denken) soll daher insbesondere dieser Zielgruppe mehr Sicherheit und gleichzeitig eine höhere Selbstbestimmung im Alltag ermöglichen.
Das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie (IFR) der Feuerwehr Dortmund und das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) gestalten daher zunächst in der 18 monatigen Konzeptphase die technische, datenschutzkonforme und organisationale Integration neuer Ansätze. So sollen insbesondere Smart Devices im privaten und öffentlichen Bereich dazu dienen, Zeitverluste in der aktuellen Rettungskette zu minimieren.
Ebenso sieht das ADLeR-Projekt vor, qualifizierte Ersthelfende aus der direkten Umgebung ebenfalls automatisiert zu alarmieren. Durch die Unterstützung zahlreicher Partnerorganisationen aus Forschung und Praxis wird zudem sichergestellt, dass der Nutzen des Konzepts für die Zielgruppen möglichst hoch ist und in einer möglichen Umsetzungsphase schnell erfahrbar gemacht werden kann.
Fakten zum Projekt
Laufzeit
06/2021 – 11/2022
Gesamtziel des Projektes
Verbesserung des Sicherheitsniveaus insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung durch eine Erweiterung der Rettungskette um weitere intelligente Systeme
Automatische Erkennung und Meldung von Notfällen unter Berücksichtigung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung
Datenschutzkonforme Integration von Automatisierungstechnik aus den Bereichen Smart Home und Smart City in bestehende Systeme (u.a. Leitstellen)
Automatische Alarmierung von Rettungskräften sowie qualifizierter Ersthelfer aus der Bevölkerung in der Nähe des Einsatzortes und technologieunterstütze Heranführung an diesen
Aufgaben der Feuerwehr Dortmund
Definition von Leitszenarien und Ermittlung von anwenderorientierten Systemanforderungen dieser Notfalllagen
Ermittlung der potentiellen Verkürzung der Rettungszeit
Analyse der Bedarfe und Anforderungen aller beteiligten Zielgruppen sowie deren Schnittstellen
Planung einer Systemdemonstration im realen Wohnumfeld
Koordinierung des Projekts
Aufgaben des Fraunhofer ISST
Analyse bestehender Lösungsansätze & Formulierung von Umsetzungsempfehlungen für die Demonstration
Technische Prüfung und Anpassung des Systemkonzeptes
Akquise der Technikpartner & Erschließung neuer Technologien
Datensicherheit, technische Sicherheit, Schutz der Privatsphäre
Proaktive Förderung des Wissens- und Praxistransfers
Fördermittel
250.000 €
Förderung/Projektträger:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) /VDI-Technologiezentrum GmbH
Förderprogramm: Forschung für die zivile Sicherheit 2018 – 2023; Wettbewerb „SifoLIFE – Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“; Förderkennzeichen: 13N15616 und 13N15617; vgl www.sifo.de
Ansprechpartner
Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie (IFR)
Oliver Krüger, M. Sc. Kleppingstraße 21 – 23, 44135 Dortmund Telefon: + 49 (0) 231 / 50-29498
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
Michael Pantförder, M. Sc. Emil-Figge-Straße 91, 44227 Dortmund Telefon: +49 (0) 231 / 9 76 77 437
Projekt-News
14. Juni 2022 – Wissenschaftskonferenz
Die 5. Dortmunder Wissenschaftskonferenz steht unter dem Motto „Generationen verbinden“. Fachpublikum und Bürger:innen stellen wir das Projekt in der Fachsession „SMART aufwachsen, arbeiten und älter werden“ vor und zeigen dabei, wie die Rettungskette der Zukunft ein hohes Sicherheitsniveau für alle Altersgruppen liefern kann.
02. bis 04. Mai 2022 – ADLeR beim BMBF Innovationsforum
Im Rahmen des BMBF Innovationsforums versammeln sich alle SifoLIFE-Projekte in Berlin und stellen ihren jeweiligen Fortschritt vor. Neben Eindrücken zu aktuellen Themen der Sicherheitsforschung können im Laufe der weiteren Konferenz auch neue Kontakte geknüpft werden, die die weitere Entwicklung des Projekts unterstützen könnten.
02.März 2022 – ADLeR bei Sitzung des Inklusionsbeirats
Im Kongresszentrum der Westfallenhallen Dortmund stellen wir den Mitgliedern des Inklusionsbeirats das Projekt vor. Interessierte Rückfragen, wertvolle Hinweise und das Knüpfen neuer Kontakte schließen sich dem Vortrag an. Weitere Gelegenheiten zur Zusammenarbeit werden zeitnah geplant.
16. Februar 2022 – Brainwriting Workshop Nr. 2
Das IFR und ISST laden nach vollem Erfolg des ersten Brainwriting-Workshops erneut online dazu ein. Zusammen mit Expert:innen vom IfADo und der TU Dortmund werden Anforderungen für die altengerechten Gestaltung gesammelt und anschließend eifrig diskutiert. Die zahlreich entstandenen Anforderungen werden im weiteren Systemdesign berücksichtigt.
25. Januar 2022 – Sichtung von Schadenssummen
Brände gefährden Leben, aber auch Existenzen. Die Hochrechnung von Schadenssummen, mit denen die Signal Iduna unsere Datenlage unterstützt, auf die Anzahl der Brände in ganz Deutschland, führt zu einer Größenordnung von >410 Mio. € pro Jahr. Eine schnellere Detektion von Bränden und deren Bekämpfung in der Entstehungsphase kann somit neben der Rettung von Leben auch helfen, finanzielle Schäden zu reduzieren.
02. Dezember 2021 – Brainwriting Workshop Nr. 1
Das IFR und ISST laden Entwickler und Anwender:innen der mobilen Retter-App, sowie Feuerwehrmänner zum Onlineworkshop ein. Gemeinsam werden 18 Ideenstränge mit mehr als 100 einzelnen Ideen methodisch generiert und anschließend lebhaft diskutiert. So können die Institute Anforderungen aus erster Hand entwickeln.
01./03. September 2021 – Austauschtreffen
Das IFR organisiert zwei Treffen mit den assoziierten Partnern, um erste Projektergebnisse vorzustellen und um, nach langem Verzicht auf Vor-Ort-Veranstaltungen, ein persönliches Kennenlernen des Konsortiums zu ermöglichen. Es findet ein reger Austausch statt: Feedback zu den ersten Ergebnissen und Hinweise zum weiteren Vorgehen werden in die nächsten Schritte einfließen.
17. August 2021 – Pilotobjektbesichtigung
Im Rahmen einer gemeinsamen Begehung tauschen sich die verantwortlichen Institute (IFR & ISST) mit Hilfe der DOGEWO21 und Lebenshilfe Dortmund zu Aspekten der Haustechnik, zur Bewohnerstruktur des Objekts und zum nachbarschaftlichen Umfeld des Gebäudes aus. Mehr Informationen dazu hier.
14. Juni 2021 – Projekt Kickoff
Am heutigen Tag treffen sich das IFR und das ISST mit dem Projektträger zum virtuellen Projekt Kickoff – ADLeR startet damit in die Konzeptphase. In den kommenden 18 Monaten arbeiten die Projektbeteiligten an Plänen zur Verbesserung der Rettungskette und damit an einem höheren Sicherheitsniveau.
11. Juni 2021 – Übergabe des Zuwendungsbescheids
Die öffentliche Übergabe des Zuwendungsbescheids mit Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal, Michael Pantförder (ISST) und Dirk Aschenbrenner (Feuerwehr Dortmund) vor dem Adlerturm in Dortmund. Mehr Informationen dazu hier.